Feuchte Bedingungen & Chalkgebrauch

Gestern war ich kurz an der Parkplatzwand. Der Zustand der Wand war alarmierend!

Offensichtlich wurde hier trotz extremer Feuchtigkeit durch Kondensation letztes Wochenende geklettert.

Die Griffe in Monsterball, Pango und einigen weiteren Bouldern waren mit einer zementartigen Magnesiaschicht zugebacken. Mit einer normalen Bürste war keine Reinigung möglich. Erst mit Einsatz einer harten Bürste und Wasser wurden die Griffe wieder einigermaßen sauber, aus den Feinstrukturen war ein Entfernen nicht richtig möglich. Einige Griffe und Tritte sind innerhalb von nur 2! Tagen sogar deutlich abgespeckt. Die Oberfläche von feuchtem Gestein wird um ein Vielfaches schneller poliert, als im trockenen Zustand!

 

Zusätzlich hat sich der "gute" Griff im Pango (der sowieso ziemlich instabil war, wie der Klopftest zeigte) gelockert. Der zum Schutz angebrachte Zement ist eingerissen, was wohl auf das aufgeweichte Gestein zurück zu führen ist.

Bereits im Verlauf des Jahres sind an der Wand zahlreiche Griffe und Tritte ausgebrochen. Fast immer, wenn trotz  feuchter Bedingungen gebouldert wurde. In einigen Fällen konnte ich die ausgebrochenen Strukturen in mühevoller Kleinarbeit wieder ankleben, in einigen Fällen war dies leider nicht möglich.

 

Wie bereits im Felslagebericht ausführlich erläutert, ist bei Feuchtigkeit vom Klettern/Bouldern vor allem im Konglomerat und Sandstein Abstand zu nehmen! Warum, zeigt das Ergebnis des Wochenendes in erschreckender Deutlichkeit!

 

Zudem lagen noch an der ganzen Wand Toilettenpapierreste verstreut, die offensichtlich beim Versuch, Griffe trocken zu legen, an der Wand verblieben sind.

Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass, sollte man/frau schon mal ein Bedürfnis verspüren, die Spuren UNBEDINGT! zu vergraben sind! Ich gehe stark davon aus, dass alle mit mir einer Meinung sind, dass herumliegendes Toilettenpapier keine Zierde für unsere heimischen Wälder ist. Man kann dieses auch in einer Plastiktüte sammeln und später im regulären Abfall entsorgen!

 

Bleibt zusammenfassend zu sagen:

 Wenn diese selbstverständlichen Regeln nicht eingehalten werden, wird bereits in wenigen Jahren das Bouldern wegen Abspecken und ausgebrochenen Griffen nahezu unmöglich sein!

Sicherlich sind diese einfachen Regeln zum sorgfältigen Umgang mit unserem kostbaren Naturgut Fels im Interesse aller boulderbegeisterten Kletterer.

In diesem Sinne wünsche ich allen weiterhin viel Spaß beim Bouldern!

Harald Röker